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Transparenz
bedeutet gegensätzliches Durchscheinen, Durchsichtigkeit
einerseits und Klarheit, Deutlichkeit auf der anderen Seite. Das eine,
eine Frage der Anschauung, das andere der Erkenntnis. Transparenz
beinhaltet
Mehrschichtigkeit, Verdichtung, Überlagerung, die transparent
keine Eindeutigkeit möglich machen.Verschiedene
durchscheinende
Bilder übereinander gelegt ergeben ein Kaleidoskop, eine Art Vexirbild,
das immer nur dem einzelnen Betrachter und seiner Fähigkeit mit
seinen Sinnen zu sehen, eine Deutung geben kann.
Mit
der geheimnisvollen Gabe, Gedanken sichtbar zu machen, bringt
Theo Rörig den Stein oder das Metall zum Sprechen.
Archaisch wirken viele seiner Köpfe und Köpfe sind das Leitthema
des
Künstlers. Unnahbar,
abstrahiert, abwesend, abweisend Köpfe wie
Visiere und als Helme, nur kleine Öffnungen als Augenpunkte oder
als
Nasenlöcher verraten das menschliche Wesen hinter der Oberfläche.
Der Mensch als handelndes, denkendes, agierendes Wesen steht
im Mittelpunkt. Sein Stellenwert als einer unter vielen wird hinterfragt.
Der Helm als Schutz, als das wahre Ich verbergende Element oder
als Waffe hier wie in der Realität ist die Transparenz im
Sinne von Deutung.
Abweisend
stehen die gerosteten Stahlstelen für den Grad des
inneren Zustandes, Abwehrhaltung wegen übermäßiger Verletzlichkeit,
daraus resultierend , Verschlossenheit, Isolierung.
Aber der Künstler Theo Rörig urteilt nicht und kategorisiert
nicht.
Unter der Oberfläche der ersten Transparenz liegt eine Schicht Hoffnung
und Erkenntnis. Es können Augen als Lichtpunkte sein, Symbole und
Zeichen-
der die unterschiedliche Behandlung des Materials, das durch seine Er-
scheinungsform
glänzend, matt oder stumpf differenziert. Glänzend poliert
oder
stumpf zeugen sie von großer innerer Spannung, die der jeweiligen
Skulptur immensen Reichtum und Ausdruck bescheren.
Auch
seine Figuren, obwohl streng komponiert zeugen durch ihre Haltung,
von Weichheit und Wärme. Wenn nicht die menschliche Figur Modell
für
seine Arbeiten steht, bedient sich Theo Rörig geometrischen Formen.
Aus Dreieck, Quadrat und Kreis entwickelt er Zeichen mit symbolhaftem
Charakter.
Gabriele´
Kriessler (Galerie Leonardis)
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